Vogel des Jahres 2017


Dezember 2017

 

Das Jahr war für mich ein voller Erfolg, ich habe einen Wolf und einen Fischotter gesehen. Doch passend zum NABU Vogel des Jahres war mein Motiv 2017 eigentlich der Waldkauz. Ich habe viel gesucht und mich geärgert... doch letztlich konnte ich in 2017 fünf verschiedene Käuze beobachten! Insofern soll der letzte Beitrag 2017 auch dem Kauz Nr. 5 gelten. Das Licht war mir wie immer unhold, doch für freihand ISO 2.500, f 4.0  und t 1/125 sind die Bilder doch noch ganz ok. Mein Wunsch für 2018? Besseres Licht!

Die Wintervögel sind da!


Dezember 2017

 

Es ist schon interessant wie die "Besetzung" auf den Äckern, in den Parks und auf den Friedhöfen im Winter so wechselt bzw. ergänzt wird. Im Winter gesellen sich die Nordeuropäer zu den Mitteleuropäern und weichen so der sich von Norden ausbreitenden Kältedecke nach Süden aus. Gerüchteweise wimmelt es hierzulande von Stieglitzen, Kernbeißern und Zeisigen. Bisher konnte ich nur den Gimpel/Dompfaff beobachten. Dazu gibt es noch einen Waldbaumläufer (oder doch Garten-?) und ne Amsel mit interessanter Farbe und Zeichnung.

"Da is ja noch einer!"


November 2017

 

Weiter unten habe ich ja schon einmal erwähnt, dass es im Berliner Norden eine beachtliche Konzentration von Waldkäuzen gibt (oder zumindest ist es hier bekannt). Sie zu finden bleibt aber doch eine Herausforderung. Ein freundlicher Hinweis auf einen laubfreien Tageseinstand hat mir nun den letzten Weg geebnet und ich wurde nicht enttäuscht. Was ich vor Ort nicht ahnte sondern erst zuhause realisierte, der Kauz ist nicht alleine! "mboaahh da ist ja noch eine(r)!!!". Hoffentlich gibt es nächstes Jahr Ästlinge! Ich komme wieder wenn die Sonne sich mal zeigt...

Wir sind umgezogen


Oktober 2017

 

Adieu fancy pancy Altbauwohnung, Flatscreen und Strom und so. Der goldene Herbst war kurz da und hat uns in sein Haus am See eingeladen. Da haben wir flott die Koffer gepackt und wohnen jetzt in der Pampa. Dies sind meine letzten Zeilen, ich sitze jetzt auf der Terrasse, sehe den Blättern beim Fallen zu und genieße die letzten Farben des Jahres. Bis bald!

Der Bussi ausm Park


Oktober 2017

 

Morgens durch den Tiergarten auf dem Fahrrad, aus der Hüfte geschossen... scheint ein Pärchen zu sein, Nummer 2 war aber etwas scheuer und hat sich flott verzogen.

Isegrim, finally!


Oktober 2017

 

Der Wecker klingelt um 5.20h. Schnell noch einen Kaffee ziehen, dann gehts los aufs Bike und im Dunkeln auf den Feldweg. Der Wind pfeift, ich muss auf dem viel zu kleinen Hollandrad durch die tiefen Pfützen, die der nächtliche Regen auf dem Feldweg zurückgelassen hat. Zum Glück bin ich nicht alleine unterwegs, grimmig tut sich der dunkle Wald vor mir auf. Das Feld einmal verlassen ist es fast stockdunkel im Wald. Der Schlamm noch tiefer. Um 5.45h beziehe ich den Posten. Eine erste Gruppe Rotwild überquert die Furt durch den fast trockenen Teich, kaum auszumachen durch den Sucher. An Fotos nicht zu denken, ein Video ginge vielleicht noch. Dann ca. 6.15h, es ist ein bisschen heller geworden... etwas bewegt sich von links ins Blickfeld, ca. 150m. Ich denke es ist ein Fuchs oder so. Ist es nicht. Was für ein Glück! Ein Blick auf die die Belichtungszeit zeigt 1/30s. Ob das reicht? Es ist nunmal ein schmuddeliger Herbstmorgen. Fürs erste Mal schon ok. Das Ganze dauert nur 30 Sekunden, aber der Puls geht noch lange nach...

 

Ungefähr 20 Minuten später die nächste Bewegung. Ausgerechnet Rotwild kommt exakt den gleichen Wechsel und schnüffelt aufmerksam. Irgendwas ist hier suspekt. Es sind vier relativ kleine Tiere, quasi die Leibspeise des Wolfes. Es scheint auch keine Leitkuh dabei zu sein. Verunsichert machen die vier kehrt und verschwinden aus der Richtung, aus der sie kamen.

 

Eine ganze Weile später (nicht einnicken!) dann ein zügiger Spurt von rechts nach links über die Bühne. Ein mittlerer Hirsch wechselt ebenfalls in die entgegengesetzte Richtung. Hoffentlich habe ich nichts am anderen Spot verpasst...

Dann passiert nicht mehr viel. Nur die zu dieser Zeit im Herbst abundaten SIlberreiher waten durch die niedrigen Teiche und suchen nach Frühstück. Obwohl... es ist ja schon fast mittag! Ich muss los...

Die Tempelhofer Turmfalken


September 2017

 

Am Wochenende war ich seit langem mal wieder auf dem Tempelhofer Feld, wohlwissend das 300er im Gepäck. Erstaunlich dass sich die Greife in der Stadt von den Massen an Besuchern, einer Theatereröffnungsfeier mit Festival-Lautstärke, fliegenden Drachen und den Streetkitern nicht stören lassen und eine sehr geringe Fluchtdistanz haben. Umso besser, pünktlich zum Dinner konnte ich ein Pärchen beim Maus- und Heuschreckenfang ablichten.

 

Update: Bei einem erneuten Besuch ließen mich die kleinen Geier ganz nah ran. Einer nahm sogar ein Staubbad direkt vor meinem Füßen. Verrückt was in der Stadt so alles geht.

Ab ins Havelland


August 2017

 

Im Spätsommer haben wir es endlich mal ins Havelland geschafft. Einen Kurztrip zum Gülper See habe ich schon einmal gemacht, bei den Möglichkeiten vor Ort ist ein langes Wochenende aber doch zu empfehlen. Wir haben dieses auf einem feinen hofartigen Anwesen verbracht, und ich möchte hier eindeutig empfehlen, bei Interesse bei Familie Niklaus in Wolsier anzuklopfen: https://www.artlandniklaus.de/ Wer auf wundervolle Gärten, gemütliche rustikal-künstlerische Unterkünfte, Fahrradtouren und Wildbeobachtung steht, der ist hier goldrichtig.

Endlich Kumpanei, nie mehr alleine hocken! Kennt Ihr das, ihr sitzt im Morgengrauen auf einem einsamen abgeernteten Getreidefeld, die Sonne geht auf, der Nebel lichtet sich... wer möchte da nicht gemeinsam ansitzen mit Freunden. Ich habe mir ein Feld mit Heubällen ausgesucht, um Greifvögel zu spotten - und blieb nicht lange allein.

 

Zuerst bin ich aber mal am Fischadlerhorst vorbeigefahren. Wie man sieht hat sich der Kollege einen richtig gemütlichen Platz ausgesucht. Dem Punker stehen schon die Haare zu Berge.

 

An diesem Morgen konnte ich insgesamt 6 Greifvögel auf diesem Feld beobachten. So was geht wohl in der Nähe des Gülper See. Fehler diesmal: Matschige Bilder wegen Distanz + verdunstender Feuchtigkeit + Sonne zwar im Rücken, aber Wind von vorne rechts - Die Greife segeln also von hinten heran. Wird man irgendwann schlauer? Zunächst gab es einen Rotmilan beim gemeinsamen Ansitz mit Krähe und Star (und mir awwwwww) und eine weibliche Rohrweihe. Im Anschluss einen rüttelnden und erfolgreichen Turmfalken.

 

Dann noch ein Mäusebussard mit Batman-Allüren.

 

Während ich mit dem Bussard beschäftigt bin, überfliegt ein Seeadler das Feld. Luxusprobleme. Gerade noch so erwischt... Am Gülper See konnte man dann teils bis zu drei fischende Seeadler beobachten, doch die Distanz war zu groß für ordentliche Fotos.

Den Sternenpark geb' ich Ihnen noch dazu!

Das Havelland eignet sich auch hervorragend zur Astrofotografie, da die Lichtverschmutzung hier sehr gering ist und bei geeignetem Wetter einige Sterne vorbeischauen. Infos gibt es z.B. hier: https://www.sternenpark-westhavelland.de

 

Je weiter man in Richtung NSG geht, desto besser der Blick. Aufgrund einer Müdigkeits- und Mückenplage habe ich es mir einfach gemacht und bin nur mal kurz aus dem Dorf raus. Es war eh zu hell und ein paar Wolken gab es auch. Trotzdem gab es ordentlich was zu sehen:

Am Oba Uga See


August 2017

 

Nicht ganz korrekt ausgesprochen aber hey es war ja auch nur ein Missverständnis. Pirschen war ich auch nicht am Oberuckersee, sondern einmal rüber über die Autobahn und hop in die Ueckerniederung. Als ich ankam war es das Randowtal, aber hey egal. Die Örtlichkeit war bei Ornithologen dieses Jahr zwischenzeitlich hoch im Kurs, ein Adlerbussard hatte sich verflogen und die Meldungen sprudelten nur so von begeisterten Feldstecherfreunden des gefederten Flügelviechs. Vor Ort machte sich aber erst einmal Ernüchterung breit, eine typisch uckermärkische Agrarlandschaft mit riesigen Feldern und schmalen Feldwegen. Wie soll man denn da ordentlich fotografieren? Zum Glück stand dann alle 500 Meter ein Reh wie "auf Posten" (oder zwei).

Ich habe mich dann einfach mal auf gut Glück an einen Bewässerungsgraben gesetzt. Ein bisschen doof fühlte es sich an, zumal zu späterer Zeit ein Traktor mit Güllewagen direkt an mir vorbeifahren sollte. Aber zunächst hatte ich echt mal wieder Schwein. Etwas schwarzes poppte auf einmal hinterm Zaun auf. Schwarzes Rehwild? Nein, ein Schwarzstorch! Hervorragend, noch nie gesehen! Scheint ein Junger zu sein, der Schnabel war noch nicht rot. Und sowieso imposant wie er nach einer Runde Putzen und Schütteln an mir vorbeiflog.

Sommer ist Kriechviehzeugzeit


Juli/August 2017

 

Ohne jetzt den Insektenliebhabern zu nahe zu treten, pardon. Im Sommer fleucht und kreucht es quer durch die Hecke, wenn Holzbienen ausschwärmen und Zitronenfalter sich unter die grünen Blätter mischen, um in Ruhe die Wärme der Sonne genießen zu können. Auch einen Ritterfalter konnte ich ablichten, ohne dass es mir gelang, die rasend schnellen Schwingungen seiner Flügel einzufrieren. Immer in Bewegung bleiben ist das Motto. Und wenn man dann abends zur Ruhe kommt, da fällt einem erst auf wie viele Grashüpfer und Grillen es doch selbst in der Stadt gibt. Sommerfeeling.

Partielle Mofi


August 2017

 

Mein Handy vibriert um 21h. Heute partielle Mondfinsternis. Stimmt ja man fast vergessen.  ÄH wann war das nochmal genau? Ab 19 Uhr nanan... 19.30 aha... um 20.20 ist "der Höhepunkt"... Na toll. Aber ein bisschen was sieht man noch. Oder ragt da gar nur ein Blatt von unserem Baum ins Bild? Man weiß es nicht.

NP UOT


August 2017

 

Endlich habe ich es mal in den einzigen Nationalpark Brandenburgs geschafft, ins den Nationalpark Unteres Odertal. Warum hat Brandenburg eigentlich nur einen Nationalpark? Es strotzt doch nur so von Natur, Wald und Wiese. Warum gerade der NP UOT? Ich kann es mir nur so erklären, dass seine riesige geschlossene Polderlandschaft ihn als geräumiges Naturschutzgebietes besonders qualifiziert und von diesem Status in den Höheren eines Nationalparks hievt. Ähnliche Landschaften präsentieren sich nämlich auch im Oderbruch. Die Erwartungen waren also groß. Zu sehen gab es aber - gar nichts, wenn man mal von gelangweilten Schwänen und überfliegenden Staren absieht. Was macht man wenn gar nix geht? Richtig, Blömskes fotografieren! Zum Glück tat sich kurz vor knapp nochmal die Wolkendecke auf und sorgte für ein angenehm warmes Gegenlicht.

In der Heimat II


Juli 2017

 

Ende Juli habe ich bei einem Besuch in der Heimat mal das Schöne mit dem Schönen verbunden, habe die entspannte Terrasse  zurückgelassen und bin morgens um 5 und 2x abends losgepirscht. Ein paar Mal war ich schon in unseren diversen Bruchs, doch bisher noch recht unbedarft, an welchen Stellen sich das Wild aufhält. Jetzt weiß ich es. Ganz schön was los im Bruch! Wenn ich jetzt noch mein 500er dabei gehabt hätte...

Lauer Sommerabend

Mein Hauptziel waren natürlich die in NRW schwerpunktmäßig verbreiteten Steinkäuze, sozusagen eine lokale Spezialität. Diverse Male habe ich schon am Niederrhein Ausschau gehalten, doch es musste wohl erst die rechte Jahreszeit anbrechen. An lauen Sommernächten lungert wohl nicht nur der Zweibeiner abends gerne im Biergarten rum, auch der Steinkauz setzt sich mediterran vor die Tür - typischerweise hier vor eine Röhre in einer alten Kopfweide - und döst vor sich hin, bevor die Dunkelheit einbricht. Da ich recht weit weg war, habe ich meinen Konverter am 300er eingesetzt. Dumme Idee, die Bilder sind eigentlich nie noch richtig scharf geworden. Trotzdem freue ich mich über meine ersten Weidenkäuze, obwohl...

...ich am Abend darauf an einer ganz anderen Stelle noch bessere Möglichkeiten geboten bekam. Und das an zwei aufeinander folgenden Tagen! Da es in der benachbarten Scheune eine Jazz/Crime Veranstaltung gab, bin ich auf eine Steinkauz-suspekte Straße ausgewichen, gesäumt von Feldern, Koppeln und Scheunen. Auf der Ecke einer großen Scheune dann ein Knubbel. Verdächtig. Da ist ja schon einer, und ein anderer flattert gerade so auf den Hof. Ich bin wohl im Steinkauzparadies. Langsam an der Scheunenkante entlang gepirscht, um die Ecke einer Hecke gelugt und dann saß er keck vor mir und musterte mich. Erst als er wegflog, erblickte ich am Sucher vorbei die beiden Jungen in der Nische darunter.

Ran an die Eidechse


Juni/Juli 2017

 

Kennt Ihr das? Ihr fahrt in den Sommerurlaub und denkt Euch... Strand und Sonne, schön und gut, aber was soll ich denn da fotografieren? Möwen? Mücken? Zum Glück gab es auf dem Gelände unseres Agriturismo auf Sizilien einen großen Garten, in dem sich neben Schmetterlingen und allerlei Kriechzeugs auch Eidechsen tummelten. Zunächst dachte ich, es handele sich um Zauneidechsen, nach kurzer Recherche bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vielmehr könnte es sich um Mauereidechsen handeln, oder aber um Ruineneidechsen, was ich hier einmal annehme. Zum Glück posierten sie nicht nur in dunklen Ruinenspalten, sondern auch vor dem wunderbaren Bokeh der blühenden Oleander. Hurra, Urlaub gerettet...

Regenmohn


Juni 2017

 

Jetzt ist es schon Juni und es regnet immer noch! Oder schon wieder? Das Regenradar führte uns gezielt in ein verregnetes Mohnfeld. Ob nun gewollt oder nicht, im Regen sieht der nasse Mohn doch eigentlich ganz schick aus oder? Dazu die tolle typische Kombo mit Kamille und Kornblumen, da stehe ich doch gerne im Matsch und lasse mir den Pelz vollregnen.

A Wildlife Weekend


Mai 2017

 

Vergesst alles was vorher war, dieses Wochenende im Mai hatte alles zu bieten und es entschädigte für alles, was bisher in diesem Jahr fehlte. Warmes Abendlicht über den Feldern und im Wald, Badetag bei den Hirschen, gar Liebe im Schilf. Shit das klingt jetzt nach Rosamunde Pilcher oder?

Last things first. Kurz vor Ende dieses Wochenendes gab es noch nen Knaller. Die Sonne steht hoch, es ist gleißend hell und warm, eigentlich ist es schon Zeit für die Siesta. Doch wir rollern nochmal kurz mit dem Kinderwagen am Teich vorbei. "Vielleicht sehen wir ja einen Fischotter, hier soll es welche geben." Haha ja genau. Man kann so früh aufstehen und sich so gut tarnen wie man will, manchmal braucht man auch nur Glück. Gut dass ich zumindest das 70-200er dabei habe. Wir recken so sehr die Köpfe dass der kleine Mann halb aus dem Kinderwagen fällt. Da macht es *platsch* und der Otter ist auch schon wieder verschwunden.

Dragonflies in love (& friends)

Damit man sich tagsüber nicht langweilt, bietet es sich immer an ein Makro in der Tasche zu haben. Das Licht ist dann zwar etwas hart, aber besser als nix, right? Im Mai ist wohl auch der Hochzeitsmonat bei den Libellen. Während es bei den Teichjungfern ordentlich zur Sache ging, gerne auch im Flug, hielten sich die Großlibellen vornehm zurück. Dass die beiden Körper der Teichjungfern gemeinsam ein Herz bilden ist mir hier auch zum ersten Mal aufgefallen... awwww wie goldig.

In der Nähe gibt es einen Seeadlerhorst. Immer wieder kann man die beiden Seeadler kurz erblicken. Die Fluchtdistanz der Tiere ist aber so hoch, dass keine wirklich ordentlichen Bilder vom fliegenden Brett zu erhaschen sind.

Badespaß bei den Hirschen

Wieder ein verheißungsvoller Abend, auf dem Weg zum Posten steht die Sonne noch hoch und schimmert durch die Bäume. Das sollte ein gutes Abendlicht im Rücken geben!

Wenn man so eine gewisse Zeit ansitzt, kann es schon mal passieren dass man leicht wegdöst und gar nicht realisiert was auf einmal vor einem auftaucht - und evtl. auch genauso schnell wieder weg ist. Hier habe ich gerade noch so die Kurve gekriegt, als ein Hirsch im Bast durchzog. Später dann die nächste Überraschung, als eine Kuh relativ nah vorbeizog, sodass ich im Sucher erst gar nicht bemerkte, dass ihr in kurzer Entfernung ein Kalb folgte! Für mich sieht das Kleine recht jung aus, vielleicht war es einer der ersten Ausflüge.

Zur gleichen Zeit zieht ein kleiner Greif seine Kreise in weiter Entfernung. Mein erster Baumfalke!

Als ich aus dem Wald trete, steht die Sonne tief über den Feldern und taucht die angrenzende Wiese in ein pastelliges Licht. Am Feldrand hat man eine kleine Parzelle sich selbst überlassen. Es wimmelt nur so vor Wildblumen. Da sieht man mal was ohne Dünger, Pestiziden und Co. für Welten entstehen können. Leider habe ich nur das dicke 500er dabei, umschwärmt von Mücken liege ich auf dem Boden und knipse ächzend freihand.

Ich muss mir mal ein paar Spiegel für den 360 Grad Blick besorgen oder so. Bereits am ersten Abend hörte ich hinter mir etwas rascheln. Als ich aufgestanden und nachgesehen hatte, sah ich nur noch ein kleines Säugetier im Schilf verschwinden. Die Berechenbarkeit mancher Tiere spielt einem aber doch in die Hände. Bei einem erneuten Besuch hörte ich ein bekanntes Meckern aus Richtung einer schönen alten Eiche. Diesmal habe ich Glück. Wer beäugt jetzt hier wen?

Welch ein Glück bei all diesen Sichtungen! An solche Wochenenden könnte ich mich gewöhnen. Auf dem Weg nach Hause verabschiedet mich schon wieder ein warmer Sonnenuntergang.

Brötchen müssen warten


Mai 2017

 

Oh man ich bin schon wieder zu spät zu Hause. Eigentlich wollte ich doch pünktlich mit Brötchen am Frühstückstisch sein. Was soll man machen, wenn die beiden Rohrweihen den ganzen Morgen im Schilf hocken und erst am späten Vormittag ihre Runden drehen? Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Ihr müsst wissen, durch die vielen Kinder bei uns im Bezirk muss man am Wochenende schon um 8 Uhr beim Bäcker sein, um überhaupt noch was zu bekommen. Ein Fluch mit den Blaren. Zum Glück gab es dann doch noch ein paar Backwaren...


Bei den Rohrweihen kann man Männchen und Weibchen übrigens ganz gut unterscheiden, das Weibchen ist deutlich dunkler und anders gezeichnet als das Männchen. Es ist nicht so viel rumgeflogen, daher gibt es nur die beiden unteren, etwas dunkel gewordenen Fotos.

Big Bokeh and tiny Spider


Mai 2017

 

In den Morgen- und Abendstunden lassen sich bei tiefstehender Sonne (wenn sie denn mal da ist) schöne Zerstreuungskreise in die Unschärfe zaubern. Leider liege ich da meistens auf zeckenverseuchten Wiesen und darf mich nicht bewegen ;) Hier habe ich mich mal auf dem Weg zur Location en passant in den Staub geworfen. Gut so, denn am eigentlichen Fotospot war nicht viel los, ich war wohl einige Monate zu spät, wie man an den Resten des Schädels sieht.

Am eigentlich Spot gab es dann nur noch einen späten Fuchs zu holen.

An den Teichen


April/Mai 2017

 

Bei uns um die Ecke gibt es ein kleines Teichgebiet, das bietet sich für einen kleinen After Work Shoot geradezu an. Eigentlich war ich eher abgeneigt, da die Teiche eher so eine Art Naherholungsgebiet sind, Jogger, Gassigeher und marodierende Rentertrupps lassen kein Wildlife-Feeling aufkommen. Aber wenn man mal ein bisschen Ruhe und Gelassenheit mitbringt... hier mal eine kleine Flugstudie des zugegebenermaßen weit entfernten Fischadlers. Er kam, rüttelte kurz und flog unverrichteter Dinge vondannen...

Größtenteils gibt es nur ein paar meckernde Enten zu sehen... gähn, doch ab und zu fliegt mal etwas seltenes durchs Bild. Berlin ist wohl ein bekannter Ort für Habichte, auf diversen Friedhöfen und in Stadtparks lungern sie herum. Ich habe schon mehrmals Ausschau gehalten, aber mehr als den Horst habe ich noch nie erblickt. Umso mehr hat es mich gefreut, als zum ersten Mal ein Habicht durch meinen Sucher schwebte. Unverkennbar der grimmige Blick, tiefgezogene Kappe und Zebra-Ripp.

Und dann, als ich gerade einpacken wollte... Dieser Satz kommt mir ziemlich häufig über die Lippen. Sehr häufig ist man bereits auf dem Weg, hat gerade so eingepackt oder ist schon mental auf der Couch, da passiert es dann doch noch. So geschehen, als auf einmal vor mir ein Bisam hin und her schwamm und sich genüsslich einen Ast gönnte.

Auf dem Weg zur Arbeit...


April 2017

 

Ich bin ja eher so der ungeduldige Typ, aber bei der Tierbeobachtung muss man eben hartnäckig bleiben. Wie oft bin ich schon durch den Park gefahren und habe die alten Laubbäume mit ihren zahlreichen Höhlen nach dem Waldkauz abgesucht. Seit ein paar Monaten schaue ich nun schon. Im Spätherbst zur Balz habe ich teilweise nachts 3 Waldkäuze hören und auch sehen können, doch den Tageseinstand habe ich nie gefunden. Jetzt sollte es so weit sein, doch das Glück weilte nur kurz. Und mir wurde auch bewusst warum ich bisher eventuell nichts gesehen habe. Der Waldkauz ist unglaublich gut angepasst.

 

ne? Noch mal genau hinschauen. Immer noch nicht? Ok gehen wir mal ein Stück näher ran.

 

Ahh da isser. Am Vortag am Abend war die Sonne schon tief gesunken und der Kauz ließ sie sich ins Gesicht scheinen, bevor er sich dann pünktlich zum Nachteinbruch auf zur Jagd begibt. Ich hatte ihn auf dem Rückweg von der Arbeit gesehen, bin schnell nach Hause und habe das Equipment geholt, doch weg war bei meiner Rückkehr. Ich zweifelte schon an meinem Verstand. Doch auf dem Weg zur Arbeit saß er morgens wieder da und ließ sich den Nacken wärmen. Nach nur ein paar Minuten verschwand er in seinem Astloch, als ihn ein paar Krähen attackierten. Seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen.

 

Da fällt mir noch ein, der Waldkauz ist übrigens Vogel des Jahres 2017! Obwohl der Waldkauz nicht zu den akut bedrohten Tierarten zählt (er ist die häufigste der 10 Eulenarten in Deutschland), will man damit ein Zeichen für den Erhalt von alten Bäumen und Baumhöhlen setzen. Uns gefällts.

 

Ebenfalls an dieser Stelle möchte ich auf den großartigen Blog des NABU Reinickendorf verweisen, der gerade bei uns in der Gegend enorm viele Nistkästen betreut und dieses Jahr sogar eine Brut filmerisch per Webcam und Blog begleitet:

 

https://blogs.nabu.de/category/vogel-des-jahres/

Dam(n) rare


April 2017 [Archiv]

 

Zum Spätsommer habe ich mal einen großartigen Tipp bekommen. Im Nachhinein weiß ich das viel mehr zu schätzen als damals. Daher poste ich die Story doch mal nachträglich, als Vorfreude auf den Herbst (whatever). Bei uns ist es gar nicht so einfach wilde männliche Hirsche im Wald zu finden. Die Damen ambulieren ja schon öfter mal durch die Szenerie, aber die Herren? Beim Rotwild habe ich gar mal gehört dass die Herren das ganze Jahr heimlich leben und sich nur zur Brunft ein paar Tage im Jahr zeigen. Ansonsten Phantommodus. Umso bemerkenswerter dass ich bei der Pirsch Glück hatte mit meinem 300er. Ich bin hinter einer kleinen Höhe rangerobbt und hab mich wenig bewegt, die beiden haben mich echt nicht gesehen. Auch an einem zweiten Abend konnte ich wiederum Fotos ergattern.

Twilight Zone


März 2017

 

Letztens war ich mal wieder morgens unterwegs... der Morgen war recht kalt und es gab noch ein bisschen Nebel. Als die Sonne sich langsam durchsetzte, entstand ein fantastisches Zwielicht. Boooooooooooooo.

Frühaufflieger


März 2017

 

Und diesmal meine ich nicht mich sondern diese Fledermaus, die am helllichten Tag zur Mittagspause ihre Kreise zog. Ist es ein großer Abendsegler? Leider hatte ich nur mein 70-200er parat, aber sonst hätte ich sie wahrscheinlich auch gar nicht gekriegt bei einem engeren Bildwinkel... die Bildqualität ist jetzt nicht so dolle, aber hey wann sieht man mal eine Fledermaus nicht im schummrigen Dämmerlicht?!

Es frühlinglt


März 2017

 

Geht es aufwärts? Noch nicht ganz zu sagen... es wird mal wärmer... und dann wieder kälter... gleiches gilt für die Fotoausbeute. Am Niederrhein sehen wir endlich mal einen Steinkauz! Der sich direkt in die Weide aus dem Staub macht. Hmpf. Auch Waldkäuze habe ich ja im Herbst schon zahlreich bei uns im Park beobachten und balzen hören können (nachts), bis zu drei Stück auf einmal, doch es gelingt bisher einfach nicht einen tagsüber zu bekommen. Mal sehen, vielleicht haben wir im März mit den offener sitzenden Ästlingen Glück. Bis dahin gibt es ein paar Blümchen, Hasi.

Schweiß und Tränen


Februar 2017

 

Tja, diesmal kann ich leider nix Dolles präsentieren, aber so ist es wohl manchmal. Man muss sich vorbereiten, Glück haben, die Technik beherrschen, sich adäquat verhalten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein... blabla. Trotzdem totaaaal schön morgens draußen zu sein und die Stimmung zu genießen (Ja ja genau). Der Februar war lichttechnisch eine Katastrophe, dazu war ich öfter mal krank, eigentlich war ich gar nicht so oft draußen. Trotzdem, big news: Meinen ersten Wolf gesehen. Leider nur für ein paar Sekunden, im Scheinwerferlicht. Daher kein Beweisfoto, aber hey die Ehre und so... Am Teich gab es drei Runden Ansitz bei ca. 0 Grad (am Sonntag sogar zu fünft ;) Geht schon, aber sobald die Konzentration weg ist, fühlt sich alles auf einmal etwas frisch an... Als Beweisfoto kann nur der Huf eines nicht allzu alten Riss dienen.

Gewohnheitstier


Januar-Februar 2017

 

Letztens war ich mal bei einem kleinen Teichgebiet bei uns in der Nähe. So massive Biberspuren habe ich echt noch nie gesehen. Man könnte meinen, jeder zweite Baum sei bereits probiert worden. Auf einem Mitteldamm befinden sich zwei Biberburgen. Biber sind echte Gewohnheitstiere. Sie kommen jeden Abend exakt zur gleichen Zeit aus dem Bau und gehen auf Patrouille. An Land sieht man sie recht selten, meistens nachts knöpfen sie sich die dicken Bäume vor. Der Biber mag nicht so fotogen erscheinen, doch für mich ist er ein hochspezialisiertes, interessantes Tier, und dazu ne echte Herausforderung. Da muss auch schon mal ISO 12.800 her. Dafür sind die Bilder noch ganz passabel oder? Farbrauschen ja und die Schärfe leidet, aber wenn es nicht anders geht...